Politik-Talk

Normale Version: Neues aus Russland
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Die russische Regierung beabsichtigt, das seit 2007 geltende Arbeitsverbot für Ausländer und Migranten im Einzelhandel (Verkaufseinrichtungen mit Vertrieb von Spirituosen, Apotheken, ambulanter Handel, Marktstände) aufzuheben.
Zukünftig könne dann die Quote von Gastarbeitern (Diesen Ausdruck hat das Russische von uns übernommen: гастарбайтер.) bei bis zu 25 % des Personalbestands liegen.
Allein in Moskau weist der Einzelhandel 60.000 offene Stellen aus, die nicht mit russischen Arbeitskräften besetzt werden können.
Bisher hatten die Supermarktketten das Beschäftigungsverbot von Ausländern dadurch umgangen, dass man Dienstleistungen wie das Auffüllen der Regale, die Lagerwirtschaft und die Gebäudereinigung an externe Unternehmen vergab.
Ausländer verdienen im Mittel 20 % weniger als Russen.
In der vergangenen Woche hat die staatliche Erdölholding ROSNEFT durch den vollständigen Erwerb aller Anteile am Konkurrenten TNK-BP die russische Erdölförderung und -verarbeitung wieder zu 100 Prozent unter die Kontrolle des russischen Staates gebracht.
Dazu verkaufte BP seine Anteile an TNK-BP für 12,3 Mrd. USD Bargeld und nunmehr 19,25 % (bisher 1,25 %) Firmenanteile an ROSNEFT an die Staatsholding, welche zusätzliche alle Anteile des Konsortiums AAR (Alpha-Group/Access Industries/Renova) an TNK-BP für 28 Mrd. USD Bargeld erwarb.
Insgesamt hat ROSNEFT 61 Mrd. USD für den Deal aufgewendet.
Vorstandvorsitzender von ROSNEFT ist Igor Setschin, einst Erster Stellvertreter von Wladimir Putin als Ministerpräsident und dessen engster Vertrauter.
Gestern hat in Moskau das 12. Jahrestreffen des PETERSBURGER DIALOGs begonnen, in dessen Rahmen heute Staatspräsident Wladimir Putin und Angela Merkel zusammenkommen werden.
Die deutsch-russischen Beziehungen gelten momentan als angespannt, der Ton ist unterkühlt, wobei besonders das Auftreten des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Union im BT Andreas Schockenhoff, Russlandbeauftragter der Bundesregierung, in jüngster Vergangenheit hat für schwere Verstimmungen gesorgt hat.