Politik-Talk

Normale Version: Neues aus Russland
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Mit Viktor Subkow, Erster Vizepremier und Koordinator der russischen Seite im "Petersburger Dialog", hat heute erstmals ein ranghoher Vertreter des Kreml zur Absage der Verleihung der "Quadriga-2011" an Wladimir Putin Stellung genommen..
Auf einer Pressekonferenz in Wolfsburg am Vorabend der Eröffnung des diesjährigen "Petersburger Dialogs", in dessen Rahmen es morgen auch offizielle Gespräche zwischen Angela Merkel und Dmitri Medwedjew geben soll, erklärte er, die Absage der Ehrung werde keine Auswirkung auf die deutsch-russischen Beziehungen haben. Putin habe schon genug internationale Auszeichnungen bekommen. Natürlich wolle man nicht das Kuratorium kritisieren, aber angesichts der Tatsache, das der Preis für Verdienste um die zwischenstaatliche Zusammenarbeit verliehen werde, sei es schon verwunderlich, dass man jemanden wie Putin nicht ehren wolle. Niemand habe mehr für die deutsch-russischen Beziehungen in den letzten zehn Jahren getan als er.

Derweil mehren sich die kritischen Stimmen zu den Inhalten und zum Sinn des "Petersburger Dialogs". Vor allem dessen finanzielle Ausstattung steht wohl zur Disposition. Einzelheiten unter
http://www.spiegel.de/politik/auslan...774743,00.html
Am Ort der Schiffskatastrophe und der Bergung des Kreuzfahrschiffs "Bulgaria", welches am 10. Juli an der Mündung der Wolga in den Kuibyschewer Stausee gesunken war, wolle man heute illegale Fischernetze und Reusen nach Vermissten untersuchen.
Taucher haben inzwischen 170 (!) illegal ausgelegte bzw. aufgestellte Fischernetze und Reusen eingesammelt, die im Gebiet des Untergangs der "Bulgaria" festgestellt wurden.
Noch sucht man nach 15 Personen, sechs Männern, vier Frauen und fünf Kindern, deren Leichen bisher noch nicht geborgen werden konnte.
Von den zum Zeitpunkt des Unglücks an Bord befindlichen 208 Personen waren 114 ertrunken, 20 Männer, 66 Frauen und 28 Kinder.
Es gelang nur 79 Menschen zu retten.
Nordkoreas Diktator Kim Jong Il ist heute zu einem Besuch in Russland eingetroffen.
Auch dessen Transportmittel ist bezeichnend: Kim kommt mit dem Panzerzug über den einzigen Grenzübergang zwischen Nordkorea und Russland, dem südlichsten Punkt im Fernen Osten, Chassan in der Region Primorje.
Während SPIEGELonline von einem Staatsbesuch spricht (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...43,00.html ), erwähnen russische Medien "nur" einen Arbeitsbesuch, Russland verweigert Kim alle Ehren eines offiziellen Staatsgastes, empfangen wurde er nur vom Präsidentenbauftragten für den Fernen Osten Viktor Ischajew und dem Gouverneur der Region Sergej Dar'kin.
Sein Gespräch mit Dmitri Medwedjew am Dienstag findet nicht in Wladiwostok, der Hauptstadt der Region, sondern in Ulan Ude auf dem Stützpunkt der 11. Besonderen Fallschirmjägersturmbrigade des Fernöstlichen Militärkreises statt.
Der Besuch war lange geplant, Russland will Nordkorea seine Positionen zu dessen Atomprogramm in den "Sechsergesprächen" verdeutlichen.
Im Gegensatz zu nordkoreanischen Medien spricht Russland nicht davon, dass Kim auch mit Premier Wladimir Putin zusammenkommt.
Kim Jong Il will eine ganze Woche in der RF bleiben, als sicher gilt, dass er versuchen wird, möglichst viele Nahrungsmittellieferungen für sein hungerndes Volk zu aquirieren.
Laut SPIEGEL hat Medwedjew schon die Lieferung von 50.000 Tonnen Weizen zugesagt. Das klingt viel, ist aber sicher eher ein symbolisches Geschenk des russischen Staates.
Seit 1. Juli d. J. hat Russland schon mehr als 2,9 Millionen Tonnen Weizen in andere Länder offiziell exportiert.
Das "Geschenk" sollte umgerechnet etwa fünf Millionen EURO wert sein.
Die Wahlen zur Staatsduma, dem Unterhaus des russischen Zwei-Kammern-Parlaments, finden am 4. Dezember 2011 statt.
Einen entsprechenden Erlass unterzeichnete heute Staatspräsident Dmitri Medwedjew.
Am 23.-24. September finden entsprechend die Wahlparteitage von "Einiges Russland", der KPRF und der Partei "Gerechtes Russland" statt.
Nach letzten Umfragen wird neben diesen drei Parteien nur noch den Liberaldemokraten des Wladimir Schirinowski der Einzug ins Parlament vorhergesagt. Alle anderen Parteien werden nicht die Sieben-Prozent-Hürde übersteigen. Die Wahlbeteiligung wird mit 54 % prognostiziert.