Politik-Talk

Normale Version: Neues aus Russland
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Noch zwölf Tage, nicht nur die Kunstinteressierten warten, ja fiebern dem Datum entgegen und auf der Website http://www.bolshoi.ru läuft der Countdown.
Am 28. Oktober wird das Hauptgebäude, der Stammsitz des Staatlichen Akademischen Bolschoj Theaters in Moskau nach fünfjährigerer Generalrenovierung und Modernisierung in altem Glanz wieder eröffnet.
Dann sollen auch ein neues Logo des Theaters (Das Bild zeigt das jetzige Signet.) und die neu gestaltete Online-Präsenz eines der berühmtesten Theater der Welt vorgestellt werden.
Man werde dabei nicht hinter Covent Garden, der Pariser Oper oder der Mailänder Scala zurückstehen.
Das Bolschoj gilt als eines der vier wichtigsten Markenzeichen Russlands.
Doch auch Streit blieb nicht aus. So wurde öffentlich kritisiert, dass der Stadt immerhin 5,4 Millionen Rubel für die Gestaltung der neuen Website und des Logos ausgegeben hat, der Auftrag dazu aber freihändig ohne die gesetzlich vorgeschriebene Ausschreibung erfolgte.
Die Verhaftung eines russischstämmigen Ehepaares in Hessen bzw. Baden-Württemberg durch das Bundeskriminalamt wegen des Verdachts der Industriespionage für Russland war den russischen Medien gestern nur eine Randnotiz wert.
Zudem verwies man darauf, dass deren Aktivitäten wohl bereits in KGB-Zeiten (eher besser dessen Hauptabteilung Auslandsaufklärung) begannen, denn die Eheleute seien bereits 1990 mit östereichischen Pässen über Mexiko nach Deutschland eingereist.
Sie sollen permanent Kontakt zur "schönsten Spionin der Welt" Anna Chapman in den USA unterhalten haben, deren Name durch den Spionagefall jener zehn Russen bekannt wurde, die im Juni 2010 von den US-amerikanischen Behörden enttarnt wurden.
Man tausche sie dann im Juli vergangenen Jahres gegen vier westliche (US-)-Spione aus.
In Russland wurden sie danach teilweise mit hohen staatlichen Auszeichnungen geehrt.
In seiner heutigen Rede zur Eröffnung des Internationalen Forums NANOTECHNOLOGY in Moskau, welches bis zum 28. Oktober dauert, ist Russlands Staatspräsident Dmitri Medwedjew Meldungen ebenfalls von heute entgegen getreten, wonach es auf der heutigen 27. Sitzung seiner Präsidialkommission für Modernisierung und Hochtechnologien auch darum gehen soll, hierfür eine grundlegend neue Ausrichtung zu finden.

Die vor dreieinhalb Jahren von Medwedjew selbst ins Leben gerufene Kommission hatte zuletzt zunehmend seltener getagt und dabei ihren Diskussionsschwerpunkt von Fragen der wirtschaftlichen und technologische Entwicklung auf Probleme der Bildung und des Justizwesens ausgerichtet.

Der Begriff "Modernisierung" sei diskreditiert, zwar stünden die Russen für Erneuerung und energische Fortschritte, doch sei es in Medwedjews Amtszeit stets bei Ankündigungen und Versprechungen gelieben.

Die Zahlen des Staatshaushalts 2012 - 2014 sprechen zudem eine Sprache für sich.
Die Ausgaben für die "Förderung innovativer Projekte" sinken von 71,5 Milliarden Rubel auf 24, 1 Milliarden Rubel bis 2014, betroffen seien sowohl das Medwedjewsche Prestigeobjekt "Skolkowo" (-25 %) wie auch die Holding ROSNANO. Die Fördersumme des Fonds für Infrastruktur- und Bildungsprojekte sinkt auf mehr als 75 % auf 2,3 Milliarden Rubel 2014.
Während auch direkt von der Kommission unterstützte Vorhaben mit gut 2/3 weniger Finanzmittel 2014 gegenüber heute auskommen müssen, sollen dagegen die Ausgaben für militärische Forschungsausgaben drastisch gesteigert werden.
Nähere Angaben dazu vermied jedoch Präsidentenberater Arkadij Dworkowitsch.
Heute 19:00 Uhr Ortszeit wird das eigentliche Bolschoi Theater, die sogenannte Alte Szene am Moskauer Theater-Platz, nach umfassender Generalrestaurierung wieder eröffnet.
Das Geschehen kann via WW im Lifestream z. B. von RIANovosti verfolgt werden.
Sehr aufschlussreich dazu auch ein gestriger Bericht im MDR-Magazin "artour":
http://www.mdr.de/artour/bolschoi102.html
Heute wird darüber berichtet, dass für nicht wenige PC- und Mobilphone-Nutzer die Absage Russlands an die Umstellung auf "Winterzeit" dort Unannehmlichkeiten mit sichgebracht hat, sofern sie nicht vorhandene Optionen der manuellen Zeitumstellung vorsorglich genutzt hatten.
So kam es zu verpassten Terminen und gar Verspätungen für Arbeitende.
http://hi-tech.mail.ru/news/misc/letnee_...dgeti.html