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Normale Version: Schulen sollen Islam-Unterricht anbieten
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Neuklon schrieb:Das ist richtig, dieser Passus steht im direkten Widerspruch zum Grundgerüst der BRD. Staat und Religion wurden nicht ohne Grund voneinander getrennt. Wie man in diesem Zusammenhang dennoch durch die Hintertür an staatlichen Einrichtungen religiöse Lehren verbreiten kann, womit die Trennlinie offen durchkreuzt wird, bleibt mir ein Rätsel.

Ist aber kein schweres Rätsel.

Dem Staat geht es bei den neuen Regelungen um eine öffentliche und transparente, gesellschaftlich eingebettete und akzeptierte Form des Unterrichtes über Religionen.

Nicht um Kirchenarbeit - nicht um Missionsarbeit - nicht um Gottesdienst oder die Umsetzung von Sharia Recht.

Es geht um die Verbreitung von Wissen über Religionen.
@ Fokker: Ich sehe in den Zitaten keinen Widerspruch zu meinen Aussagen. Sie mögen lediglich ein wenig mehr auf politische Korrektheit achten.

Fokker schrieb:Wenn Muslime sich Kontakt zu Deutschen wünschen und wir unsere Ressentiments fallen lassen und Kontakte aufbauen, beruht das auf Gegenseitigkeit.

Darum ging es bei unserer Diskussion aber garnicht. Abegesehen davon: Wer dauerhaft in Deutschland leben möchte, von dem erwarte ich dass er Kontakt zur Bevölkerung sucht und sich integrieren will.
Ich halte das noch immer für einen grandiosen Fehler. Religion hat als Unterrichtsfach in der Schule nichts zu suchen, allein schon die Tatsache das "Glaube" mit "Lehre" gleichgesetzt wird, erschreckt mich. Noch wesentlich unschöner wäre/ist die völlige Gleichsetzung mit Fächern wie Mathe, Bio oder Chemie. Da wird "Wissen" mit "Glaube" verwechselt - der Grundbaustein steter Missionierung.

Wer gläubig ist, egal in welche Richtung, kann seine Haltung im privat-öffentlichen Raum Ausleben. Da ist es gut und gerne aufgehoben. Ab der Sekundarstufe II könnte man über Theologie nachdenken als Zusatzangebot...mehr, nein Danke. Religion und deren politische und gesellschaftliche Bedeutung sind Glieder der politischen Fachkunde - PB.

Der Staat sollte diesbezüglich klar Stellung beziehen, und zwar in Richtung getrennter Vermittlung von Werten... Eltern und Kinder/Jugendliche die eine andere Auffassung vertreten, ist es freigestellt eine privat-religiöse Einrichtung zu nutzen.
Eine klare Haltung, die ich gut nachvollziehen kann.
Mein Problem ist, dass nun aber wir Atheisten (Oder schreiben wir besser Agnostiker:confusedSmile mit Gläubigen verschiedener Konfessionen zusammenleben und uns nolens volens viele gemeinsame moralisch-ethische Werte und Auffassungen vereinen. Mich erschreckt in diesem Zusammenhang eher die Gleichsetzung von "Glauben" und "Wissen", nicht die Tatsache, dass man meint, Glauben lehren zu müssen. So verstehe ich Religionsunterricht auch nicht.
Theologie in Sekundarstufe II wäre dabei doch viel weitergehend!:confused:
Noch aber steht der Grundsatz des Laizismus nicht im GG. Solange bleiben wir ein säkularer Staat mit dem Gottesbezug in der Verfassung und einem Regierungsoberhaupt, das in seinem Amtseid entscheidet, ob es glaubt, dass ihm Gott helfen könnte. Dieser Staat kann den Religionsunterricht schon aushalten und tut dies ja bereits.
Also ein gläubiger Egozentriker oder ein egozentrischer Gläubiger?:confused:
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