01.04.2009, 08:59
Fokker schrieb:Während des letzten Chat-Abends kam das Thema auf, ob Religionen in der heutigen Zeit Zulauf haben oder das Gegenteil der Fall ist?
In meinen Augen sind die Religionen weltweit eher auf dem Rückzug. Was man bemerken kann ist allerdings eine Zunahme des fundamentalistischen Anteils der Religionen. Insgesamt ist der Stand der Religionen jedoch schlechter geworden, was man an den rückläufigen Zahlen zB der christlichen Kirchen in Deutschland erkennen kann.
Auch in der arabischen Welt stellen sich Veränderungen ein, die mit dem gelebten Islam nicht ohne weiteres vereinbar sind, so erkämpfen sich auch hier die Frauen ihre Rechte.
Die Welt ist in dieser Beziehung im Umbruch, dies treibt Gläubige in die Hände von Fundamentalisten.
Im selben Rahmen, in dem sich der Mensch die Welt erklärt wird das Mystische verdrängt.
Da aber viele Menschen der rasanten Entwickluing der Erkenntnisse nicht mehr ganz folgen können während anderen dies mühelos zu gelingen scheint wächst wieder der Bedarf an Rückzugsgebieten für Mystiker.
In jedem Leben gibt es Phasen in denen es wertvoll und nützlich ist sein Elend und seinen Frust abzugeben an eine höhere Instanz und so den Blickwinkel zu wechseln - und Klarheit zu gewinnen - für Sozialisten ist diese Instanz Oskar Lafontaine, die Linkspartei oder ein Tatortkomissar - für Christen ist es Jesus - andere Menschen finden andere Instanzen... das macht glücklicher und hilft zu bewältigen, oder zu verdrängen was sonst nicht zu ertragen währe - wenn man es nicht übertreibt nützt das also (insofern ist der Opium Vergleich passend).