07.03.2012, 00:00
Slowmotion schrieb:Demokratischer Sozialismus bedeutet zumindest, dass gleicher Lohn für alle und Eigentum an Produktionsmitteln durch Arbeitnehmer angestrebt wird.Das ist blanker Unsinn, deswegen gehe ich da jetzt auch nicht weiter drauf ein. Ich bin ein bisschen enttäuscht von dir. Einerseits präsentierst du hier ein recht gutes politisches Wissen und dann verlässt du dich auf das Geplärre der Bild und Konsorten.
Zitat:Soziale Marktwirtschaft bedeutet, dass der Staat gewisse Regularien hat, die Wirtschaft aber frei innerhalb ihres Rahmens frei agieren kann. Dies kann weit gefasst werden.Richtig, das kann sowohl in die eine als auch in die andere Richtung weit gefasst werden. Das führt dazu, dass über die letzten Dekaden permanent tiefe Einschnitte ins soziale Netz vorgenommen wurden und sich trotzdem immer noch einige erdreisten, das Ganze "Soziale Marktwirtschaft" zu nennen.
Zitat:Es müssen aber alle zum Erhalt der Sozialen Komponente zu möglichst gleichen Einkommensanteilen beitragen.Um Himmels Willen! Wenn derjenige aus deinem Beispiel, der 10.000 Euro im Jahr verdient, noch 5.000 Euro Steuern zahlen soll und vermutlich obendrein noch Sozialabgaben, dann haben wir nicht lange was von diesem Mitbürger. Binnen Jahresfrist ist er ganz sicher verhungert. Das ist ja noch unter Hartz IV-Niveau. Es sei denn, man stockt sein Einkommen mit Wohngeld oder anderswie wieder auf. Dann ist es jedoch hoffnungslos unsinnig, ihm erst das Geld abzunehmen, um es ihm dann zurückzugeben.
ZB: Wenn einer 20 Mio im Jahr verdient und 10 Mio dem Staat abgibt, so hat er seinen Anteil geleistet, genauso wie derjenige der 10.000 im Jahr verdient und 5.000 dem Staat gibt. Das Mehr an verfügbarem Einkommen ist dann gerechtfertigt und die Gesellschaft hat auch von Besserverdienenden immer Vorteile.
Nein, ich finde den progressiven Steuertarif schon sehr sachdienlich und ganz in Ordnung. Auch dabei bleibt demjenigen mit höherem Einkommen ja immer noch mehr als dem anderen. Allerdings haben wir durch zahlreiche (legale) Steuerschlupflöcher jetzt noch häufig eine Situation, in der ein Multimillionär weniger Steuern zahlt als ein Angestellter mit mittlerem Einkommen. Das sollte abgeschafft werden.
Zitat:Ein Mindestlohn wird zB als Zwischenlösung angesehen bis ein BGE besteht. Nach eingeführtem BGE braucht man keinen Mindestlohn mehr, da der Markt dann den Lohn bestimmt der für Arbeiten gezahlt wird. Ist der Lohn zu niedrig wird dafür keiner diese Arbeit tun. Ist der Lohn hoch werden viele versuchen diese Arbeit zu bekommen.Was das BGE angeht bin ich voll und ganz deiner Meinung.
Der Arbeitnehmer steht dann auf gleicher Höhe wie der Arbeitgeber, weil der Arbeitnehmer nicht darauf angewiesen ist diese Arbeit anzunehmen, wie auch der Arbeitgeber nicht darauf angewiesen ist diesem Arbeitnehmer diese Arbeit zu geben.
Zitat:Auch ist es ungerecht, wenn jedem Arbeitnehmer dasselbe gezahlt wird. Der eine arbeitet schneller, der andere langsamer - schon daraus folgt, dass unterschiedliche Entlohnung gerecht sein kann.Wenn der Langsamere aber nun gewissenhafter arbeitet und seine Reklamationsquote weiter unter dem Schnelleren liegt, dann bist du mit deiner Gerechtigkeitstheorie aber voll auf die Klappe gegangen, oder?
Was ich damit sagen will: Den "Wert" von Arbeit zu bestimmen mit dem Ziel, Gerechtigkeit herzustellen, ist eine fürchterlich komplexe Angelegenheit und - von Ausnahmefällen abgesehen - bestimmt nicht alleine mit schnell und langsam zu evaluieren.