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Schulzeitverkürzung
#1
mich packt jedesmal leise Wut, wen ich daran denke...

Bin ja selbst damit konfrontiert, meine Tochter kommt auch in den "Genuss" dieser neuen Regelung, die (vorgeblich) dazu dienen soll, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Bewerber auf dem internationalen Arbeitsmarkt zu verbessern.

M.E. ist sie aus EINEM Hauptgrund eingeführt worden: Um Geld zu sparen.


An kindern und Jugendlichen lässt sich immer besonders gut sparen in Deutschland.

Viele Schulkinder haben nun ein Wochenarbeitspensum, dass es locker mit manch einem Vollzeiterwerbstätigen Erwachsenen aufnehmen kann.

Kaum noch Zeit für Freizeitaktivitäten, z.B. Sport oder Musik oder für soziale Kontakte ausserhalb von Familie und Klassenzimmer.


Vieles kann man später im Leben nachholen, aber eine verpasste Kindheit und Jugend NICHT.
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#2
@Tyska:
Könntest Du Deine "leise Wut" mal ein wenig kanalisieren? Ist das Thema Schulzeitverkürzung a la "Turbo-Abitur" gemeint? Das wäre eine interessante Debatte: Du als Mutter einer gestressten schulpflichtigen Tochter, ich als Vater einer gerade ins Berufsleben eingestiegenen und doch schon gestressten Gymnasiallehrerin für Deutsch und EnglischBig Grin!
NIHIL HUMANI A ME ALIENUM PUTO. -
Nichts menschliches ist mir fremd. (Menander)
Politisches Salzland
Timirjasev-Verein
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#3
Ja, ich spreche hier vom sog. "Turbo"- Abi.

Vom Regel-Schultag bis 15.00-16.00.

Von Wochenenden mit Schularbeiten.

Von gestressten Kindern und Eltern.

Ich kann auch verstehen, dass viele Lehrer ebenfalls gestresst sind. Man hat es offensichtlkich versäumt, die Menge des Schulstoffes den veränderten Gegegenheiten anzupassen(bzw., grob ausgedrückt: zu entrümpeln).


Bald werden sicher auch die Kinder-und Jugendpsychiater mehr Stress bekommen, wegen erhöhtem Patientenaufkommen.


Wohin geht diese Reise? Immer mehr Leistung in immer kürzerer Zeit? WER profitiert am Ende davon? Diese Schulzeitverkürzung ist doch ein weiterer Schritt auf dem Weg, die arbeitende (Mittel-)schicht noch mehr auszupressen. In der Praxis sieht es doch so aus, dass nicht nur bedauerlicherweise die Kinder mehr leisten müssen, sondern auch die Eltern mehr gefordert werden (mehr Hausaufgaben-Mithilfe, mehr Geld für private Nachhilfe).

Warum?
-um dem Staat Kosten zu ersparen(jedes Schuljahr kostet Geld)
-um früher ins Erwerbsleben eintreten zu können = früher Steuern zahlen zu können
-um möglichst wenig Zeit zu haben für ausserschulische Aktivitäten(die auch durchaus mal der Horizonterweiterung dienen können), z.B. Teilnahme an Politik wird für interessierte 16-jährige erschwert.
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#4
@Tyska
Glücklicherweise war früher alles besser, da war die Welt noch in Ordnung :p
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#5
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#6
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#7
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#8
tyska schrieb:Was ist anderswo ganz normal? Wo liegt anderswo?

Ich hab in Thüringen Abi gemacht. 12 Jahre waren früher in ganz Ostdeutschland normal, bei uns wurde es nie geändert. Und wir sind im Deutschlandweiten Vergleich der Bildungsniveaus fast immer vorne mit dabei. Und z.B. in Sachsen-Anhalt wurde mal das 13-Jahre Abi eingeführt und ein paar jahre später wieder rückgängig gemacht, weil man merkte dass 12 Jahre doch besser waren...

tyska schrieb:In welchem Bundesland hast du denn Abitur gemacht??

Sag jetzt nicht Bayern.....

Bayern ist das Bundesland, an das ich hauptsächlich gedacht habe, als ich von dem rumjammern in Bundesländern mit schon vorher angeblich ach so tollem Schulsystem geschrieben habe.

tyska schrieb:Meine Tochter hat noch Glück im Unglück.
Sie besucht nämlich eine deutsche Auslandsschule, da können die den Leistungsdruck nicht so voll ansteigen lassen, sonst würden nämlich mind. die Hälfte der Schüler verschwinden in die deutlich weniger fordernden Ortsschulen.


Mal eben die Schule wechseln, weil man an der nächsten Schule einen offiziell gleichwertigen Abschluss machen kann, aber dafür wesentlich weniger aufwand hat? Sowas ginge bei uns garnicht.
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#9
Mag sein, dass es in Thüringen gut läuft, aber die Frage ist ja auch, wieviel Stoff durchgenommen werden muss - und da Bildung Ländersache ist, mögen hier die Unterschiede liegen.

Evtl. sollte man die KMK auflösen und Bildung zur Bundessache machen.
Good judgement comes from experience, experience comes from bad judgement.
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#10
Fokker schrieb:Evtl. sollte man die KMK auflösen und Bildung zur Bundessache machen.

Ganz bestimmt sogar. Eine Republik und 16 Lehrpläne ist doch lächerlich.
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