Quelle und vollständiger Artikel: Yahoo.deBei der Leipziger Montagsdemonstration hat der frühere SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine vor mehreren zehntausend Menschen die Reformpolitik von Rot-Grün attackiert. Die Menschen im Lande merkten, dass die Reformen nichts anderes sei "als eine Verschlechterung ihrer Lebenslage ist", rief Lafontaine vor den Demonstranten. Auch in anderen Städten wie Berlin gingen die Menschen erneut gegen die Hartz-Gesetze auf die Straßen. Die SPD-Spitze verteidigte die Reformen und kritisierte Lafontaine.
In Leipzig nahmen nach Angaben der Veranstalter 60.000 Menschen an der Montagsdemo teil, laut Polizei waren es 20.000.
"Lasst uns mehr Demokratie wagen, lasst uns mehr soziale Demokratie wagen", forderte der frühere Parteichef und Ex-Finanzminister. "Eine andere Politik ist möglich", rief Lafontaine unter dem Beifall der Demonstranten in Leipzig. Die vielfach geforderte Eigenverantwortung sei "verdammt nah an Egoismus und Rücksichtslosigkeit", betonte der SPD-Politiker. Er fügte hinzu: "Die Reformpolitik muss sich am Prinzip der sozialen Gerechtigkeit orientieren." Lafontaine forderte eine Umkehr in der Lohnpolitik und kritisierte die Debatte über eine erneute Spaltung Deutschlands.
Bei seiner Ankunft in Leipzig war Lafontaine auch mit Pfiffen sowie einem Eiwurf empfangen worden. In den Reihen der Veranstalter war Lafontaines Teilnahme umstritten, weil einige eine politische Instrumentalisierung der Proteste befürchteten. Beim Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche hatte Pfarrer Christian Führer vor der Montagsdemo die Hartz-Reformen kritisiert.
Natürlich spricht Lafontaine damit viele Menschen an, ob der Vorwurf des populistischen Verhaltens angebracht ist? Sicher. Aber welche Partei/welcher Politiker macht das nicht auch so.
Deswegen kann ich auch Herrn Führer verstehen, wenn er sich gegen Lafontaines Besuch im Osten äußert. Im Saarland ist sicher kein Thema bundesweit, populistisch nutzbar.
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