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Gerechte Verhältnisse an deutschen Schulen ? - Druckversion

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+--- Thema: Gerechte Verhältnisse an deutschen Schulen ? (/showthread.php?tid=1677)

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Gerechte Verhältnisse an deutschen Schulen ? - Neuklon - 29.03.2009




Gerechte Verhältnisse an deutschen Schulen ? - Neuklon - 29.03.2009

@Silvio
Bremen ist mit Abstand das "bildungsfernste" Bundesland der BRD. Es ist bei allen Problemen etwas übertrieben aus Sicht des Wohnortes und BL B. von einer gesamtdeutschen Tendenz zu sprechen im Hinblick auf deine Daten und Fakten. Es gibt ohne Zweifel Parallelen, ich halte es aber nicht für zielführend vom negativsten Beispiel eines Staates auszugehen. Der Bildungsnotstand dort ist nicht gleichzusetzen mit anderen deutschen Regionen. Du lebst in (oder nahe) der Hansestadt, verständlich das dein Blick dadurch tief eingefärbt wird. Das ginge uns wahrscheinlich allen gleich.

Als erstes sollte Bremen seine Hauptschulen abschaffen. Insgesamt würde die Stadt wohl vom brandenburgischen Weg stark profitieren. Mal abgesehen vom Migrationshintergrund war die Situation um die Jahrtausendwende beidseitig sehr ähnlich.


Gerechte Verhältnisse an deutschen Schulen ? - Au.Souchy - 29.03.2009

Gut, wir schaffen also die Hauptschulen ab. Und wie von Zauberhand werden unmotivierte, von Existenzangst bedrohten Schülern strebsame junge Vorzeigeschüler? Sich als fremd und nicht akzeptiert gefühlte Migrantenkindern werden fröhlich trällernde Kids die sich in ihrer Haut wohlfühlen? Das Kind bekommt einen anderen Namen und schon haben wir genug Lehrer? Wir hängen neue Schilder ans Haus und schon sind marode Schulgebäude saniert und die Lehrmittelräume ordentlich gefüllt?
Seit nunmehr zwanzig Jahren wird gezielt am Thema vorbei diskutiert. Der Mangel an finanziellen Mitteln wird als Systemfehler maskiert und alle gehen mit zum Karneval.
Vielleicht wäre es ja ein guter Anfang wenn die Etats für Bildung und Erziehung bei den Ländern und Kommunen zu festen Etats würden und keine Dispositionsmasse mehr wären.
An den Lebensumständen der Kinder muss sich was ändern. Hat schon mal jemand versucht ein Kind zu irgendetwas zu motivieren wenn es in seinem Umfeld fortwährend erlebt wie sinnlos dieses Handeln ist?


Gerechte Verhältnisse an deutschen Schulen ? - Neuklon - 29.03.2009




Gerechte Verhältnisse an deutschen Schulen ? - Detlef05 - 29.03.2009

Mit diesem Thema landet ein ganzes Problempaket auf dem Tisch. Für mich stehen dabei vor allem zwei Themenkreise im Fokus: der bildungsstrukturelle föderale Flickenteppich mit seinem heterogenen Leistungsbild in den allgemeinbildenden staatlichen Schulen der Bundesrepublik und die chronische Unterfinanzierung des Bildungswesens. Schulsysteme, Migrantenproblematik, tatsächliche Gewalt an Schulen bzw. das dort schlummernde Gewaltpotential - alles Verschiebebahnhöfe für die Tatsache, dass wider aller anderslautender Bekundungen Bildungspolitik als Zukunftspolitik keinesfalls erstrangig ist. Solche Schlagwörter wie "Privatschulen", "Nachhilfeunterricht", "Bildungsgipfel" etc. bewiesen und beweisen das. In den staatlichen Schulen manifestieren sich die Mankos unserer Gesellschaft!
Lösungen? Neuklon bietet ganz lokalpatriotisch Brandenburg an und schiebt gleich noch die Kindertagesstätten mit rein. Sozusagen ein Abwasch! Wenn denn aber BBG so vorbildlich und zukunftsorientiert ist, dann fragt sich, warum dessen Umgang mit dem Thema "Bildung"offenbar nicht richtungsweisend für Deutschland ist? Auch im Bund regiert die SPD mit ...
Und kommt dann derartiges wie in Winnenden, dann reibt man sich verwundert die Augen und stellt die Pappkameraden "Computerspiele" und "Waffenrecht" wieder auf. Immer richtig vorbei an den eigentlichen Problemen!


Gerechte Verhältnisse an deutschen Schulen ? - Silvio - 30.03.2009




Gerechte Verhältnisse an deutschen Schulen ? - Au.Souchy - 30.03.2009




Gerechte Verhältnisse an deutschen Schulen ? - Detlef05 - 30.03.2009




Gerechte Verhältnisse an deutschen Schulen ? - T-Rex - 30.03.2009




Gerechte Verhältnisse an deutschen Schulen ? - Teckleberry - 30.03.2009

Vielleicht ist das Problem, dass zu viele Ausländer zu gehäuft auftreten, und sich zu gut mit zu vielen anderen verständigen können. Klingt erstmal ziemlich blöd, setzen wir doch mal einen Blick auf meinen Heimatort: Lemförde. Lemförde ist ein sogen. Flecken; eine Samtgemeine, die sich aus sieben Teilgemeinden zusammensetzt. Wir haben einen - für deutsche Verhältnisse - normalen stand an Ausländern. Was uns aber von den meisten anderen Orten unterscheidet: Wir haben nur wenige von den "typischen Ausländern" (Türken, Russen...), aber 5% unserer Population sind Kurden. Unter denen sieht es zu meist so aus, wie die meisten Klischees es beschreiben. Die Kurden bei uns - zur Info. - haben eine komplett andere Religion, Kultur, Sprache usw. als unsere Türken, von denen wir auch welche haben.

Die wenigen Türken bei uns haben also nicht die Chance, sich nur mit Kulturgleichen zu begeben. Und siehe da, sie sind super integrierd! Ich kenne zwei, die auf die Realschule gehen und einen, der auf's Gymnasium geht.

Fazit: Sobald sich zu viele Menschen aus einer Kultur in einer anderen befinden, müssen sie sich nicht in die bestehende Kultur einbinden, so entsteht dann eine art Subkultur; ein Staat im Staat. Wenn es dann nur wenige aus dieser Kultur gibt, ist es umgekehrt, und alles funktioniert.