Politik-Talk

Normale Version: Wahltaktisches Kalkül oder Entschlossenheit?
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Das Atomtechnikdesaster in Japan infolge der unvorstellbaren Naturkatastrophe hat nicht nur die Kernkraftdebatte in Deutschland wieder rasant beflügelt, sondern hat auch einen unerwarteten politischen Aktionismus vor allen in Stuttgart und Berlin in Gang gesetzt.
Vorläufiger Höhepunkt dabei heute das Drei-Monats-Moratorium auf die AKW-Laufzeitenverlängerung durch die schwarz-gelbe Bundesregierung.
Taktisches Kalkül mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen oder Kehrtwende mit Substanz?
Ich verstehe es nicht.
Die CDU/CSU+FDP sagt ihr wollen uns verarsc...OK.
Aber wenn man das deutsche Volk beobachtet dann stell man fest das eben diese Parteien an der Spitze sind (sofern man bei einer solchen Wahlbeteiligung von Spitze reden kann). Was kann den die Merkel dafür? Kommt sie damit durch? Das ist das Problem!
Warum setzten die anderen nicht auf die Gegenkarte? Das ist hier die (eigentliche) Frage!!
Können nicht? Wollen nicht?
Wie würde so etwas aussehen? Eine sofortige (oder in einen angegebenen Zeitraum) Abschaltung aller AKW´s. Ich bin mir sicher das es an Geld nicht fehlt (wenn man die Subventionen ansieht), auch nicht an Ersatztechnologie oder, und warum auch nicht, an gekaufte Energie. Es ist vielmehr eine Frage des Wollens...wollen es diese Parteien?`Wollen wir es? Wenn ja wieso stehen wir dann nicht dahinter?
Eigentlich wollte ich da nicht widersprechen, tue es jedoch partiell jetzt dennoch:
Gerade aus landespolitischer Sicht sehen kaum Bürgerinnen und Bürger in S.-Anhalt B90/Die Grünen als parlamentarische Notwendigkeit.
Plus 2,3 % auf 6,7 % ist zudem kein Quantensprung, sondern Ergebnis einer Energiediskussion, wodurch es zu einer Aufstockung des Klientels, der Stammwählerschaft kam.
Ich bin jetzt mal gespannt, was die 9 grünen LT-Abgeordneten jetzt bewegen werden und befürchte: Nichts!
Da kann es dann ganz schnell gehen, 2015/16 haben wir vielleicht gerade keine bundesweite AKW-Debatte und schwupps meinen die Enttäuschten, nach Gelb und Grün bekommen jetzt einmal die Braunen eine Chance.
Diese Gefahr wird permanent unterschätzt!

Wir haben in dieser Woche hier vor Ort einmal debattiert. Die grüne Einzelbewerberin im hiesigen Wahlkreis ist eine gute Bekannte, ihr Mann, mein Hausarzt, war jahrelang Kreissprecher der Grünen.
Die Gemeindegebietsreform 2007 - 2010 hat auch die Grünen-Basisorganisationen hierzulande
schwer getroffen und personell ausgedünnt. Plus 2,5 % mehr vor Ort sind nicht das Ergebnis eines wahrnehmbareren und wirksamen politischen Wirkens in der Region!
Die eingangs gestellte Frage ist eigentlich beantwortet:
Brüderle: AKW-Moratorium ist nur Wahlkampf-Taktik
http://www.sueddeutsche.de/politik/atomp...-1.1076394