Politik-Talk

Normale Version: TV-Eklat in GroÃ?britannien
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Persönlich ist es mir egal, ob soetwas im Fernsehen gezeigt wird oder nicht, wenn die Einwilligung des Sterbenden gegeben ist.
Kritisch stehe ich jedoch der aktiven Sterbehilfe gegenüber, um nicht zu sagen, ich lehne sie ab. Daraus ergeben sich viele Verwicklungen, wie zB die Denke der Patienten, sie müssten Sterbehilfe in Anspruch nehmen, weil sie sonst ihren Angehörigen zur Last fielen.

Mich stört auch der Begriff in "Würde" sterben. Niemand stirbt letztlich in Würde. Muss denn heute alles in Schönheit geschehen? Ein schmerzfreies Sterben kann heutzutage nahezu jedem ermöglicht werden. Eine lange und tödliche Krankheit und die Probleme, die daraus entstehen sind nicht Anzeichen des persönlichen Scheiterns im Leben.
Etwas provokant ausgedrückt, gerade die christliche Ethik müsste doch jubeln bei dem Gedanken der aktiven Sterbehilfe. Immerhin gehen gläubige Menschen so aktiv und vor allen Dingen schneller als erwartet eine Verbindung mit "Gott" ein, bzw. erleben seine geformte Wonne. Eigentlich müsste die Kirche mit den Worten werben: "Suche deine Erlösung, finde Garten Eden und beginne das wahre Leben Big Grin nach der irdischen Prüfung."
Gut, etwas verwerflich ist es dahingehend das die Prüfung einseitig verkürzt wird...nun dann, gibts halt Qualitätsabzüge im Jenseits.

Im Ernst, ist es nicht eher verwerflich über das Leben einzelner bestimmen zu wollen? Wer meint gehen zu wollen, ob nun totkrank oder kerngesund, der soll auch rechtlich dazu befähigt sein. Alles andere sind Eingriffe in die ach so liebende Freiheit. Nicht jeder betrachtet sein Leben als etwas zuhöchst Kostbares das unbedingt geschützt werden müsse. Nun kann man es sich einfach machen und sagen, wer das behauptet hat eine Meise oder ernsthafte Probleme. Nun denn, rein statistisch gesehen denken Menschen meistens in diese Richtung bei nicht nachvollziehbaren Meinungsabweichungen. Spiegelt es deswegen die Realität wieder???

Der Tod ist in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema. Das müsste nicht sein, ich bin mir sicher das wir alle wesentlich intensiver Leben wenn das Ende (was nicht unbedingt als solches bezeichnet werden muss, auch nicht als Anfang :p...eher als ein natürliches Entwicklungsergebnis) im Bewusstsein weder positiv noch negativ behandelt werden würde.
Fokker schrieb:Persönlich ist es mir egal, ob soetwas im Fernsehen gezeigt wird oder nicht, wenn die Einwilligung des Sterbenden gegeben ist.
Kritisch stehe ich jedoch der aktiven Sterbehilfe gegenüber, um nicht zu sagen, ich lehne sie ab. Daraus ergeben sich viele Verwicklungen, wie zB die Denke der Patienten, sie müssten Sterbehilfe in Anspruch nehmen, weil sie sonst ihren Angehörigen zur Last fielen.

Mich stört auch der Begriff in "Würde" sterben. Niemand stirbt letztlich in Würde. Muss denn heute alles in Schönheit geschehen? Ein schmerzfreies Sterben kann heutzutage nahezu jedem ermöglicht werden. Eine lange und tödliche Krankheit und die Probleme, die daraus entstehen sind nicht Anzeichen des persönlichen Scheiterns im Leben.
Mir ist nicht egal,wenn das im TV übertragen wird.Hier wird der Vojeurismus der Masse bedient.Unter denen werden vermutlich nicht Wenige sein,die die nächsten Verwandten (Eltern,Grosseltern,Bruder,Schwester)beim Sterben in Klinik,Pflege-und Altenheim alleine lassen,weil es ja einen schöneren Anblick gibt.
Fokker,mich wundert,dass Dich das Wort "Würde" stört.In Würde sterben bedeudet für mich,einen Menschen liebevoll begleiten,um ihm den Abschied von dieser Welt zu erleichten.Dazu gehört auch,Menschen nicht bis zum letzten Atemzug an Schleuchen angeschlossen zu lassen,wohlwissend,dass das unsinnig ist und das Leben unnötigerweise verlängert.Wenn Dich der Satz "In Würde sterben" immer noch stört,dann kannst Du es ja durch"angemessen"ersetzten.
Die aktive Sterbehilfe lehne ich ab.Was man da in der Vergangenheit durch die Medien erfahren konnte,kann nur Abscheu hervorrufen.
Die Abschaffung von Tabus kann auch zu Problemen in der Gesellschaft führen. "Es wird doch geschaut" als Argument für Gesellschaftsfähigkeit halte ich für zweifelhaft. Es wird mehr und mehr die Freiheit und Selbstbestimmung als Rechtfertigung für die Verrohung der Gesellschaft herangezogen. Wertelosigkeit als Ausdruck persönlicher Meinungsfreiheit wird immer mehr zum Problem werden. Wenn Selbstmord zum Showevent wird, muss man sich die Frage gefallen lassen; warum kein Klettern für Dollars? Oder Attentate auf unbeleibte Politiker? Mir fiele da noch so manches ein.
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