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Europas Protektorate ...
#1
... auf dem westlichen Balkan. So lautet der Untertitel eine Artikels von Gerhard Spörl im SPIEGEL 29/2009, S.98 f.
Beleuchtet werden die Missionen von EU und UN in Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo. Da dort kein blutiger Krieg herrsche, habe man sich an die ausländischen Protektorate mit umfangreicher militärischer und polizeilicher Sicherung, fremdfinanzierter Verwaltung und subventionierter Wirtschaft in der hiesigen Gesellschaft gewöhnt. Es sei aber bereits längst Zeit für eine Exit-Strategie der internationalen Gemeinschaft. Hier könne man von den USA im Irak lernen.
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Nichts menschliches ist mir fremd. (Menander)
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#2
Die Exit-Strategie auf dem Balkan scheint doch die EU-Integration zu sein. Die nördlichen Länder des ehemaligen Jugoslawien (Slovenien, Kroatien und Mazedonien) beschreiten ja schon diesen Weg. Auf Dauer ist der Widerstand Serbiens sicher hinfällig. In diesem Rahmen dürften sich die Konflikte zwischen Kosovo und Serbien sicher reduzieren. Auch Bosnien blickt Richtung EU, auch wenn man dort noch innenpolitisch einige Hindernisse (hoffentlich erfolgreich) zu meistern hat. Montenegro und Albanien sind trotz eines Antrangs auf das Bewerbungsverfahren noch nicht offiziell im Aufnahmeverfahren angekommen.

Der wirtschaftliche Einfluss durch beitrende Nachbarn wird aber sicher auch die instabilen Staaten beeinflussen. Ein Vergleich mit dem Irak fällt hier schwer, die Voraussetzungen sind doch andere. Erst einmal sichert man quasi seine eigene Grenze. Das ist im Irak nicht der Fall, sollte die Exit-Strategie nach hinten losgehen, ist das erst einmal das Problem der Irakis. Vor den Toren der EU (bzw. mittendrin) sind die Folgen sicher ganz andere. Von daher möchte man die Region soweit stabilisieren bis sie sich wirklich selbst tragen kann. Hinzu kommt eine Zustimmung (oder Ignoranz) der Bevölkerung hinsichtlich der Missionen. Wäre die sogenannte Heimatfront in den USA stabiler (und die Truppen nicht in Afghanistan benötigt), wären diese sicher länger im Irak geblieben. Der Aufwand auf dem Balkan ist aber relativ gering.
"Nothing in life is to be feared, it is only to be understood." Marie Curie
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#3
Raptor schrieb:Die Exit-Strategie auf dem Balkan scheint doch die EU-Integration zu sein. Die nördlichen Länder des ehemaligen Jugoslawien (Slovenien, Kroatien und Mazedonien) beschreiten ja schon diesen Weg. Auf Dauer ist der Widerstand Serbiens sicher hinfällig. In diesem Rahmen dürften sich die Konflikte zwischen Kosovo und Serbien sicher reduzieren. Auch Bosnien blickt Richtung EU, auch wenn man dort noch innenpolitisch einige Hindernisse (hoffentlich erfolgreich) zu meistern hat. Montenegro und Albanien sind trotz eines Antrangs auf das Bewerbungsverfahren noch nicht offiziell im Aufnahmeverfahren angekommen.
Ist dies so zu verstehen, dass die ausländischen Missionen auf dem Balkan enden, wenn die genannten Staaten EU-Mitglieder werden? Das dauert noch mindestens zehn Jahre! Denn eine EU-Einbindung gibt es doch jetzt schon.
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#4
Detlef05 schrieb:Ist dies so zu verstehen, dass die ausländischen Missionen auf dem Balkan enden, wenn die genannten Staaten EU-Mitglieder werden? Das dauert noch mindestens zehn Jahre! Denn eine EU-Einbindung gibt es doch jetzt schon.
Nicht zwangsweise. Bis diese endgültig stabilisiert sind aber mindestens. Wie lange das im Einzelnen dauert, hängt ja nicht nur von den Missionen an sich ab, sondern auch von den Bewohner dieser Staaten. Man sollte nur nicht zu früh gehen, sonst kann man wieder von vorne anfangen. Das man so ein instabiles Staatengebilde mitten in EU-Gebiet nicht haben möchte, sollte sich ja von selbst erklären.
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#5
Der Urknall ist in Wahrheit unser Horizont in der Zeit und im Raum. Wenn wir ihn als Nullpunkt unserer Geschichte betrachten, dann aus Bequemlichkeit und in Ermangelung eines Besseren. Wir sind wie Entdeckungsreisende vor einem Ozean: Wir sehen nicht, ob es hinter dem Horizont etwas gibt.
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#6
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